Bewerbungsfoto

Ach, jetzt haben Sie eine tolle Stelle im Internet oder in der Zeitung gefunden, die zu Ihnen passt. Nun müssen Sie nur noch die Bewerbungsunterlagen versandfertig machen. Dabei ist Ihnen gerade aufgefallen, dass Sie kein aktuelles Bewerbungsfoto zur Hand haben. Macht nichts, denken Sie. „Dann schicke ich die Bewerbung halt ohne Foto.“

Bevor Sie den Umschlag mit der Bewerbung in den Briefkasten werfen, bitte kurz innehalten. Sonst vergeben Sie sich vielleicht eine gute Chance.

Bewerbungsfoto – ja oder nein

Beim Bewerbungsfoto scheiden sich unter den Personalern die Geister. Ja oder nein? Beifügen müssen Sie der Bewerbung auf jeden Fall seit Einführung des Antidiskriminierungsgesetzes (AGG) kein Foto. Das steht schon mal fest. So soll eine neutrale Beurteilung unter den eingegangenen Bewerbern gewährleistet werden. Es zählen nur harte Fakten und zwar Ihre Qualifikationen, mit denen Sie überzeugen sollen.

Ist das tatsächlich so

Mal ehrlich, jetzt haben Sie sich so viel Mühe bei der Gestaltung Ihrer Bewerbung gegeben. Sie haben alles ordentlich vorbereitet. Das Anschreiben steht, die Sätze sind bestens formuliert, der Lebenslauf sieht perfekt aus. Sämtliche Zeugnisse und Referenzen sind chronologisch sortiert und auf hochwertigem Papier kopiert oder als Datei erstellt.

Sie entscheiden sich also gegen das Bewerbungsfoto und versenden die Unterlagen. Grundsätzlich nicht schlimm. Später werden Sie sogar zum Vorstellungsgespräch eingeladen und punkten mit Ihrer Persönlichkeit. Wenn das Gespräch positiv verläuft und Sie einen neuen Job finden, haben Sie alles richtig gemacht.

Wir sind aber immer noch an dem Punkt, dass Sie Ihre Bewerbung ohne Foto verschickt haben und eingeladen werden. Direkt nach dem Vorstellungsgespräch bekommen Sie jedoch eine Absage und wissen nicht warum! Lag es an Ihnen oder den Qualifikationen?

Im Gespräch spielt Sympathie oft eine große Rolle. Das sollte nicht unterschätzt werden. Möglicherweise wäre dann das Gespräch mit Foto erst gar nicht zu Stande gekommen. Sie hätten sich die Zeit und Enttäuschung gespart. Ob es jetzt tatsächlich an der Antipathie lag, werden Sie mit großer Wahrscheinlichkeit niemals erfahren.

Wir sagen ganz klar ja zum Bewerbungsfoto

Wie gestalte ich meine Bewerbungsmappe so interessant, damit ich unter den vielen Bewerbungen dem Personaler ins Auge falle? Selbstverständlich sollte die Bewerbung perfekt aussehen und die Qualifikationen stimmen, aber für uns gehört ein professionelles Bewerbungsfoto nun mal dazu. Ich möchte wissen, mit wem ich später vielleicht zu tun habe und keine bösen Überraschungen erleben.

Das Bewerbungsfoto rundet die gesamte Mappe ab. Weiterhin gibt es Rückschlüsse auf die Person, die einen neuen Job sucht und es zeigt auch, dass Sie sich Mühe gemacht haben.

Formale Anforderungen

Es gibt keine direkten formalen Anforderungen zu einem Bewerbungsfoto. Es ist jedoch auch kein Buch mit 7 Siegeln. Investieren Sie etwas Zeit und Geld und gehen zu einem professionellen Fotografen. Es lohnt sich. Er wird Sie beraten, wo Ihre „Schokoladenseite“ ist und diese dann auch hervorheben. Und bitte kein typisches Passfoto machen lassen, das sieht nicht immer vorteilhaft aus.

Ein professionelles Foto kostet je nach Fotograf und Region zwischen € 50,00 und € 100,00. Diese Investition soll Ihnen ja einen neuen Job bringen, in dem Sie die nächsten Jahre arbeiten möchten.

Größe: Das Foto sollte im Verhältnis 3:2 sein z. B. 6 mal 4 oder 9 mal 6 Zentimeter.

Format: In der Regel werden Hochformate gewählt, es spricht aber nichts gegen ein Querformat. Mit dem Querformat fallen Sie mehr auf und es wirkt interessanter. Sofern Sie vom Fotografen eine Bilddatei bekommen, wäre es ratsam die Foto´s von ihm auch bearbeiten zu lassen und nicht selbst zu experimentieren. Der Fotograf hat einen besseren Blick für die Darstellungsqualität.

Farbe: Ob Sie sich für ein Farb- oder Schwarzweißfoto entscheiden, ist Geschmacksache. Entscheiden Sie welches Foto vorteilhafter für Sie ist. Ein guter Fotograf kann Ihnen das direkt am Computer zeigen.

Kleidung: Die Kleidung sollte dem Job entsprechend angemessen sein. Frei nach dem Motto: „dressed for success“. Bewerben Sie sich für einen Job in der Bank, dann ist Anzug und Krawatte angesagt und kein Poloshirt. Bewerben Sie sich z. B. als Administrator für eine IT-Abteilung, ist ein Anzug nicht nötig. Grundsätzlich gilt: lieber etwas konservativer und hochgeschlossen als zu offenherzig.

Make-up: Schminken Sie sich für das Foto dezent. Nude-Töne bringen Ihr Gesicht gut zur Geltung, kaschieren kleine Unebenheiten und sehen nicht übertrieben aus. Farbexperimente sollten Sie auf jeden Fall vermeiden.

Fotoqualität

Es geht hier nicht um Schönheit. Oder haben Sie sich etwa als Model beworben? Ihr Gegenpart möchte nur wissen, was ihn beim Gespräch erwartet, daher sollte das Foto

  • nicht älter als 12 Monate sein
  • ein offenes Lächeln zeigen
  • einen natürlichen Hautton wiedergeben
  • Sie mit ordentlich frisierten Haaren abbilden
  • eine schattenfreie Ausleuchtung des Gesichtes vorweisen
  • Sie vom Kopf bis zur Schulter darstellen
  • Sie gepflegt und seriös präsentieren

Sie wollen doch den Eindruck erwecken, dass man sich auf das Gespräch mit Ihnen freuen darf?!

Kleiner Tipp: Versenden Sie Ihre Unterlagen per Post, dann schreiben Sie auf der Rückseite des Fotos Ihren Namen drauf, falls sich versehentlich das Foto ablösen sollte. Darüber hinaus kleben Sie das Bewerbungsfoto auf den Lebenslauf oder das Deckblatt. Das Foto mit einer Büroklammer zu befestigen, ist nicht ratsam und sieht eher nach einer Massenbewerbung aus. Versenden Sie Ihre Bewerbung online, dann achten Sie darauf, dass die Bildauflösung stimmt und nicht verpixelt ist. Fragen Sie hierzu Ihren Fotografen.

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Was geht gar nicht

Bitte! Das Bewerbungsfoto sollte ein ordentliches Portrait sein – kein Selfie, Automaten-/ Ganzkörperfoto oder gar ein Urlaubsbild, wo möglicherweise noch Freunde im Hintergrund zu sehen sind. Das macht Sie als Bewerber nur unseriös und könnte somit gleich in der Ablage P landen.

Auch im Zeitalter von facebook oder instagram gehört immer noch eine adäquate optische Präsentation des Bewerbers in der Bewerbung zum guten Ton. Schließlich suchen Sie einen neuen potenziellen Arbeitgeber.

Zusammengefasst: Das ist ein No-Go

  • Selfie
  • Automatenfoto
  • Ganzkörperfoto
  • Urlaubsfoto
  • Tief dekolletiert
  • Sichtbare Piercings und Tattoos
  • Ungepflegtes Erscheinungsbild
  • Falsche, unangemessene Kleidung

Soziale Netzwerke

Hier noch ein paar Worte zu den sozialen Netzwerken: Befinden Sie sich in einer Bewerbungsphase, kontrollieren Sie zuvor auch Bilder, die Sie in sozialen Netzwerken wie Xing, LinkedIn oder facebook, etc. gepostet haben. Googeln Sie hierzu einfach mal Ihren Namen, dann sehen Sie was der potenzielle Arbeitgeber auch zu sehen bekommt. Schlimme Ausrutscher entweder sofort löschen oder Sie ändern in den Konten Ihre Privatsphäre, damit Fremde keinen Zugriff auf Ihre Kommentare oder Bilder bekommen.

Diesen Artikel hat geschrieben:

Sibylle Frankenheim

Unsere Fachkompetenzen: Finance • Law • Office Management