Der Weg eines Juristen

Wissen Sie, wie sich der Weg eines Juristen gestaltet? Kaum ein anderer Beruf ist so vielseitig wie der des Juristen. Fast kein anderes Studium ist härter und länger als das Jurastudium. Doch wenn man erst einmal fertig ist, stehen einem alle Türen offen für eine vielseitige und langjährige Karriere. Leider wird an dieser Stelle häufig falsch gedacht.

So sieht die Welt des Juristen tatsächlich aus

Was viele nicht wissen, ist, bei kaum einem anderen Studium entscheiden die beiden Noten der Staatsexamina so extrem, in welche Richtung der Karriereweg des Juristen führen wird.

Auf einer Notenskala von 18 Punkten, zählt man beim Erreichen von 9 Punkten (vollbefriedigend) schon zur Spitzenklasse der Juristen. Statistisch gesehen erreichen ein vollbefriedigendes Examen und besser nur circa 15 – 20 % aller Jura-Absolventen, bei einer regelmäßigen Durchfallquote von circa 30 %.

Hier finden Sie die Ergebnisse der 2. Staatsprüfung 2022 in NRW.

Hat man nun ein vollbefriedigendes oder sogar noch besseres Examen, locken internationale Großkanzleien mit Einstiegsgehältern von 100.000 € und mehr.

Eine 6-Tage-Woche mit Arbeitszeiten bis 22 Uhr und länger sind keine Seltenheit. Da könnte es mit der Work-Life-Balance und geregelten Familienabenden schon etwas kritisch werden.

Auch die Laufbahn zum Staatsanwalt und Richter steht einem Juristen mit vollbefriedigendem Examen offen.

So könnte der Weg eines Juristen in einer Kanzlei aussehen: In 5 Schritten zum Ziel.

Und die anderen Juristen?

Doch was ist mit den anderen Juristen? Wenn das Staatsexamen mit weniger als 9 Punkten abgeschlossen wurde, scheint es kaum möglich zu sein, eine Karriere in einer Großkanzlei, als Staatsanwalt oder Richter zu verfolgen.

Stellen wir uns die Frage: Spielt der Mensch in diesem Prozess überhaupt eine Rolle? Die traurige Realität sieht so aus, dass die juristische Welt hauptsächlich durch Abschlussnoten definiert wird, und diese werden Sie selbst noch nach 10 Jahren Berufstätigkeit verfolgen. Ob das nun fair ist oder nicht, Fakt ist, dass es so ist.

Doch welche Alternativen gibt es? Selbständigkeit als Rechtsanwalt ist natürlich eine Möglichkeit, aber viele unabhängigen Rechtsanwälte müssen je nach Fachgebiet oft Nebenjobs ausüben, um über die Runden zu kommen.

Eine weitere Option wäre, sich bei mittelständischen Kanzleien zu bewerben, allerdings müssen Sie hier mit deutlich geringen Gehältern, im Vergleich zu Großkanzleien, rechnen.

Des Weiteren setzen Unternehmen vermehrt auf Inhouse-Juristen. Die Gehaltsangebote liegen hier ebenfalls unter dem, was man als Einstiegsgehalt in einer Großkanzlei verdienen könnte.

Schlechtere Noten als erwartet

Wenn die Abschlussnoten in beiden Examina schlechter als „befriedigend“ sind, kann der Einstieg ins Berufsleben erheblich länger dauern. Der Arbeitsmarkt für Juristen ist begrenzt, und daher endet das Studium oft mit einer längeren Jobsuche, wenn man keine überdurchschnittlichen Prüfungen vorweisen kann.

Das bedeutet, will man auf dem Arbeitsmarkt bessere Chancen haben, muss man sich irgendwie von der Masse abheben.

Aber wie gelingt das? Eine gute Möglichkeit sind Weiterbildungen wie Fachanwaltslehrgänge, Auslandsaufenthalte oder LL.M.-Lehrgänge. Das klingt zwar vielversprechend, aber es gibt keine 100%ige Jobgarantie.

Erhalten Sie einen Überblick zur Notenskala.

Tipp: Bin ich für den Anwaltsberuf geeignet?

Mit Abschluss des 2. Staatsexamens wären Sie Volljurist und hätten die Befähigung zum Richteramt erlangt. Doch sollten Sie sich fragen, ob der Anwaltsberuf tatsächlich zu Ihnen passt. Eine ehrliche Selbstreflexion bildet die Grundlage für Ihren beruflichen Erfolg. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, die Frage nach Ihren eigenen Stärken und Schwächen ernst zu nehmen und für sich zu beantworten. Neben juristischem Fachwissen sind für eine erfolgreiche Anwaltstätigkeit folgende Persönlichkeitsmerkmale von Bedeutung:

  • Selbstbewusstsein
  • Aufgeschlossenheit
  • Leistungsbereitschaft
  • Eigeninitiative
  • Kontaktfreudigkeit
  • Zuverlässigkeit
  • Entschlossenheit
  • Entscheidungsfreude
  • Überzeugungskraft
  • Disziplin
  • Kreativität
  • Gute Schreibfähigkeiten
  • Komplexe Sachverhalte schnell verstehen

Beantworten Sie sich diese Fragen ehrlich auf einem Blatt Papier (zu besseren Übersicht). Schreiben Sie alle Persönlichkeitsmerkmale von Ihnen auf und bewerten diese auf einer Skala von 1 (schwach) bis 10 (stark) auf. Fragen Sie zur Kontrolle auch Menschen, die Sie gut kennen, nach deren Einschätzung. Egal wie das Ergebnis ausfällt, Sie müssen es nicht an die große Glocke hängen, Hauptsache Sie sind ehrlich mit sich selbst und stellen fest, ob der Weg eines Juristen für Sie richtig ist.

Personaldienstleistung für Juristen

Deswegen ist es schon empfehlenswert, sich von Anfang an, an einen Personaldienstleister zu wenden. Am besten jemanden der schon lange in der Branche tätig ist, auf seine individuellen Wünsche eingeht sowie über gute Fachkenntnisse verfügt.

Erfahrene Personaldienstleister haben ein sehr gutes Netzwerk zu allen möglichen Kanzleien und Unternehmen. Daher kann der Jurist vom Netzwerk und der Erfahrung profitieren, gerade beim Berufseinstieg.

Wir begleiten bereits seit 2005 Juristen auf ihrem Karriereweg, sodass wir auf langjährige Erfahrungen zurückblicken.

Diesen Artikel hat geschrieben:

Sibylle Frankenheim

Unsere Fachkompetenzen: Finance • Law