Die Jobsuche beginnt mit einer guten Vorbereitung

Bevor man mit der Jobsuche beginnt, bedarf es einer guten Vorbereitung. Es ist nicht immer leicht, sich auf den richten Job zu bewerben, um glücklich und erfolgreich durchzustarten. Daher gilt: Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete.

Nach der derzeitigen Krise werden mit großer Wahrscheinlichkeit viele Menschen ihren Arbeitsplatz verlieren. Sei es durch eine Prozessumstellung oder ganz einfach durch den Arbeitsplatzabbau, weil die Firmen nicht mehr so gut kapitalisiert sein werden.

Darüber hinaus machen sich jetzt schon die Unternehmen im Zuge der Digitalisierung Gedanken, wie die Strukturen verschlankt werden, um im Zeitalter nach der Krise wettbewerbsfähig zu bleiben. Aus diesem Grund muss man mit einem Abbau von weiteren Arbeitsplätzen rechnen.

Vielleicht triff Sie die Konfrontation mit dem Jobverlust besonders hart. Zukunftsängste werden hervorgerufen, wie z. B. ob ich noch in der Lage bin, mich neu zu orientieren? Welche Perspektiven habe ich überhaupt? Komme ich mit einem neuen Arbeitgeber zurecht? Das sind berechtigte Ängste, die jeden treffen können.

Daher: Denken Sie positiv. Betrachten Sie die vermeidlich schlechte Ausgangssituation als Chance. Ein Neuanfang muss nicht unbedingt etwas Schlechtes verheißen. Fangen Sie an, sich im Markt zu orientieren und Ihre Unterlagen zu organisieren.

Planvolles Vorgehen erleichtert die Jobsuche

Oft scheitert eine erfolgreiche Bewerbung daran, dass der Jobsuchende nicht genau weiß, was er eigentlich kann oder was er will. Es macht keinen Sinn, seine Bewerbung wahllos an potenzielle Arbeitgeber und unterschiedliche Positionen zu versenden. Meistens münden solche Aktionen im Misserfolg. Es ist besser, wenn Sie im Vorfeld folgende Überlegungen treffen:

  • Hard und Soft Facts: Was kann ich und welche Fähigkeiten bringe ich mit?
  • Wo liegen meine Interessen?
  • Wie sehen meine beruflichen Ziele aus?

Schreiben Sie sich einfach zu diesen Fragen Ihre Gedanken auf oder Sie bitten Freunde, gemeinsam ein Profil von Ihnen zu erarbeiten. Es kann sehr hilfreich sein, zu wissen, wie andere Personen einen einschätzen. Gerade in Zeiten, wo es einem nicht gut geht, neigt der Mensch zu negativen Reflexionen. Die Stärken geraten in den Hintergrund und die Schwächen sind wesentlich präsenter.

Hard Facts – was sind Ihre Fähigkeiten

Zu den harten Fakten zählen die (sichtbaren) Qualifikationen, also die bisher erlernten Fertigkeiten und Kenntnisse. Welche Ausbildung oder welches Studium haben Sie absolviert? Bringen Sie bestimmte Erfahrungen mit? Wie sieht Ihr Werdegang bis heute aus? Was hat Ihnen während der Ausbildung oder im Studium besonders viel Spaß gemacht? Wo sehen Sie Entwicklungspotential? Was möchten Sie der Erfahrung nach, überhaupt nicht machen?

Die harten Fakten können Sie relativ einfach filtern und auflisten. In die Liste gehören auch die Don’ts, also die Dinge, die Sie als besonders negativ in Erinnerung haben.

Soft Facts oder auch verborgene Talente

Zu den weichen Fakten, den sogenannten Soft Skills, zählen die unsichtbaren Qualifikationen, d. h. beispielsweise die methodischen Kompetenzen. Möglicherweise haben Sie verborgene Talente, die für Sie selbstverständlich sind. Sie erkennen jedoch nicht sofort deren Besonderheit. Vor diesem Hintergrund sollten Sie Ihre Kompetenzen gründlich analysieren und prüfen, was Ihnen besonders viel Spaß macht und was Ihnen besonders leicht fällt.

An dieser Stelle müssen Sie ehrlich zu sich selbst sein. Ich will damit sagen, dass eine Konzertpianistin noch lange nicht eine gute Balletttänzerin wird. Beide Jobs harmonieren zwar gut miteinander, erfordern viel Disziplin sowie Ausdauer, die Fähigkeiten der Personen sind aber völlig unterschiedlich. Deshalb ist eine gründliche und realistische Analyse für die Jobsuche wichtig.

Beispiel

Seit Jahren organisieren Sie, neben Ihren üblichen Aufgaben in der Buchhaltung, die Firmenweihnachtsfeier und jeder ist danach immer begeistert. Das Firmenevent bleibt allen in guter Erinnerung. Alles hat bestens gepasst. Da es für Sie kein Kraftakt war, die Planung des Events zu übernehmen, zählt Ihr Organisationstalent wohl zu Ihren Stärken.

Beispiel

Immer wenn Ihr Chef besonders knifflige Informationen über Kunden oder Produkte benötigt, holt er Sie als Stütze mit ins Boot. Er weiß, hier muss jemand sehr genau recherchieren und dokumentieren. Sie nehmen diese Herausforderung gerne an und möchten sich in das Thema vertiefen. Es entspricht Ihrem Naturell, Fragestellungen nicht nur an der Oberfläche zu behandeln, sondern sich umfassend zu informieren. Ihr Chef schätzt Sie wegen Ihrer Gründlichkeit und Genauigkeit.

Was haben Ihre persönlichen Interessen mit dem Beruf zu tun

Grundsätzlich müssen sich die persönlichen Interessen nicht unbedingt mit dem Beruf decken, es lässt sich jedoch einiges von Ihren Neigungen ableiten. Deshalb können Hobbies gute Hinweise auf Qualifikationen bzw. Charaktereigenschaften liefern.

Hier finden Sie einige Beispiele:

Interesse oder Hobby Hinweis auf Job-Ideen
Ausdauersport wie z. B. Joggen, Marathon oder Radrennen Hartnäckigkeit, Hingabe, Disziplin Kundenbetreuung, Produktentwicklung
Einzelsport wie z. B. Tennis oder Marathon Disziplin, Hartnäckigkeit, Kampfgeist Jurist oder Wissenschaftler
Ehrenamt Soziale Fähigkeiten, Teamgeist Diversity Manager, Personalabteilung
Extremsport wie z.B. Fallschirmspringen oder Mountainbikerennen Grenzen testen, Risiken eingehen Führungsposition z. B. in einem Start up
Fotografie Kreativität und Geduld Vertriebsassistenz, Online-Marketing, Social Media
Gartenarbeit Geduld und Hingabe Umwelt- oder Energieunternehmen, wo nachhaltig gearbeitet wird
Gruppensport wie z. B. Fußball oder Handball Teamfähig, Kampfgeist Teamassistenz, Vertriebsabteilung
Kapitän z.B. von einer Fußballmannschaft Teamgeist und Führungsqualität Führungsposition
Modellflugzeuge oder -autos bauen Präzise, Zielgerichtet Rechtsanwalt, Analyst
Musizieren Disziplin, Ausdauer und Hingabe Entwicklung, Forschung oder Wissenschaft
Sammeln wie z. B. von Rezepten, Zeitungsartikeln oder Briefmarken Gründlich und genau Recherche, Analyse, Produktmarketing, Juristerei
Vorstandsmitglied im Verein oder Elternbeirat. Organisation Office Management, Event Management, Projektassistenz
Yoga Ruhig, beherrscht, konzentriert Beschwerdemanagement, Presse/Journalismus, Call-Center, Empfang

Berufliche Ziele formulieren

Nachdem Sie die Hard und Soft Facts identifiziert haben, ist die Basisarbeit getan. Nun können Sie sich mit Ihren beruflichen Zielen und den potentiellen Arbeitgebern beschäftigen.

Wie sehen Ihre Ziele aus? Möchten Sie in einem großen Unternehmen oder doch lieber eher in einer kleineren Firma arbeiten? Sehen Sie sich in einem Team oder in einer Führungsposition? Sind Sie örtlich gebunden oder flexibel einsatzbereit? Definieren Sie klar Ihre beruflichen Ziele, denn nur das ist bei der Jobsuche erfolgsversprechend. Sie werden bei Berufen, die Ihren Neigungen und Fähigkeiten größtenteils entsprechen, die besseren Leistungen bringen und langfristig glücklicher sein.

Potenzielle Arbeitgeber identifizieren

Jetzt kann die aktive Jobsuche beginnen.

Das Internet hat die Jobsuche in den letzten Jahren stark verändert. Die Printmedien – einst wichtigstes Hilfsmittel bei der Stellensuche – hat heute an Relevanz verloren. In den Tageszeitungen nehmen die Stellenanzeigen nur noch einen geringen Teil in Anspruch, jedoch sollten sie nicht ganz außer Acht gelassen werden.

Diese Quellen können Sie für die Jobsuche nutzen:

  • Online-Jobbörsen
  • Bundesagentur für Arbeit
  • Soziale Netzwerke
  • Stellenanzeigen in Printmedien
  • Arbeitgeberseiten
  • Employer Branding-Webseiten
  • Fachmedien
  • Jobmessen
  • Freunde und Bekannte

Eine Recherche im Internet kann viel Zeit in Anspruch nehmen und es besteht die Gefahr, dass man sich in diesem Dschungel, mit den vielen Angeboten, verliert.

Ich empfehle im ersten Schritt, legen Sie ein aussagekräftiges Profil bei xing oder Linkedin an. Somit räumen Sie beispielsweise Headhuntern oder Personalvermittlern die Möglichkeit ein, Sie zu finden. Danach können Sie sich auf die weiteren Quellen konzentrieren.

 

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Diesen Artikel hat geschrieben:

Sibylle Frankenheim

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