Onlinebewerbung

Die Onlinebewerbung gewinnt im Zeitalter des Internets immer mehr an Bedeutung. Die klassische Bewerbungsmappe, die auch heute noch per Post verschickt wird, verliert an Gewicht und wird in Stellenausschreibungen nur noch selten gefordert. Daher möchten wir in diesem Blog-Beitrag näher auf dieses Thema eingehen. Worauf kommt es bei der Onlinebewerbung an?

Definition Onlinebewerbung

Zunächst möchten wir definieren, was unter dem Oberbegriff Onlinebewerbung verstanden wird:

Elektronische Bewerbungsmappe

Karriereportale von Unternehmen, bei denen Sie sich direkt auf der Homepage in eine Datenbank eintragen und Ihre persönlichen Dokumente (Zeugnisse) uploaden

Eigene Profil-Webpage mit sämtlichen Informationen zum Lebenslauf sowie allen Zeugnissen

Elektronische Bewerbungsmappe – was ist das genau

Es handelt sich dabei um eine Bewerbungsmappe, die exakt einer Papierbewerbung entspricht, eine sogenannte Spiegelmappe. Sie beinhaltet das Anschreiben, den Lebenslauf sowie alle wichtigsten Zeugnisse und Referenzen.

Bei dieser Bewerbung müssen Sie sämtliche Daten genauso sorgfältig aufbereiten wie bei der ursprünglichen Papierbewerbung. Berücksichtigen Sie dabei, dass dieses Dokument jederzeit vergrößert oder auch verkleinert (gezoomt) werden kann.

Deshalb achten Sie auf korrekte Zeilen- und Wortabstände. Das Layout sollte stimmig sein und die Titelbezeichnung des Dokuments einen Sinn ergeben, z. B. Bewerbung_Sabine_Meyer. Schriftart und –farbe dürfen kein Experiment für einen Designerwettbewerb sein. Entscheiden Sie sich für klare und übersichtliche Strukturen.

Auch wenn wir das immer wieder sagen, kann es nicht oft genug gesagt werden: Überlegen Sie sehr genau, welche Dokumente angefügt werden. Wir erleben es immer wieder, dass wir riesengroße Dateien mit Zeugnissen aus der Schule oder irgendwelchen Selbstverwirklichungskursen erhalten.

Das ist Datenmüll, den ein Personaler nicht sehen möchte oder es geht ihn schlicht und ergreifend nichts an.

Sind Sie schon länger im Berufsleben, schicken Sie doch einfach die letzten 3-4 Zeugnisse. Bei Interesse bekommen Sie garantiert ein Feedback und können die fehlenden Unterlagen nachreichen. Es sei denn, in Stellenausschreibungen wird ausdrücklich die vollständige Bewerbungsmappe gewünscht.

Hinweis: Immer die Stellenausschreibung genau lesen! Die elektronische Bewerbungsmappe wird heute überwiegend gefordert.

Karriereportale von Unternehmen sind manchmal ein Dschungel

Viele große Unternehmen arbeiten mit einem Karriereportal, das mit einer angehängten Datenbank verbunden ist. Das hört sich zunächst gut an.

Falls Sie damit schon Erfahrungen gesammelt haben, waren Sie bestimmt das eine oder andere Mal schon verzweifelt. Zuerst muss man Login-Daten generieren. Das ist oft eine Aufgabe für sich. Ich erinnere mich daran, dass mein System immer in dem Moment abgestürzt ist und ich jedes Mal von vorne starten musste. War nicht besonders motivierend.

Endlich war es soweit. Meine Zugangsdaten waren gesichert. Nun musste ich mich durch viele Fragen durchkämpfen und es stockte zwischenzeitlich. Später stellte ich fest, dass Zeugnisse nur in einer bestimmten Dateigröße upgeloadet werden konnten. Auch das war eine Herausforderung. Nach mehreren Anläufen waren sämtliche Formulare ausfüllt, die Zeugnisse hinterlegt und ich bekam eine Eingangsbestätigung. Ich war glücklich!

Das muss nicht immer so laufen. Es gibt moderne Karriereportale, die sehr gut funktionieren. Und wenn das die einzige Möglichkeit ist, an den Traumjob zu gelangen, dann haben Sie keine andere Wahl.

Die Vorteile solcher Karriereportale sind vielfältig. Sie bekommen eine Eingangsbestätigung, erhalten einen Zwischenbescheid oder Sie können auch selbst den Status Ihrer Bewerbung einsehen. Darüber hinaus muss die Aufbereitung oft nicht in einem Schritt abgeschlossen werden. Sie können sich zwischendurch ausloggen und zu einem späteren Zeitpunkt weitermachen.

Sind Sie einmal in einer Datenbank registriert, können sich auch zu einem späteren Zeitpunkt Opportunitäten ergeben. In großen Unternehmen greifen oft viele Personaler auf eine Datenbank zu. Vielleicht fallen Sie jemandem zu einem späteren Zeitpunkt ins Auge.

Hinweis: Sofern Sie sich über ein Karriereportal bewerben möchten, bereiten Sie sich gut vor und lesen die Hinweise sorgfältig durch, damit es dann letztendlich schneller und reibungsloser klappt.

Schaubild Onlinebewerbung

5 Vorteile der Onlinebewerbung

  • Schneller und kostengünstiger Versand
  • Kein Papiermüll (umweltschonend)
  • Effizient und langfristig einsetzbar – ist eine Bewerbungsmappe einmal erstellt, kann sie immer wieder verwendet werden. Sie muss nur hin und wieder aktualisiert werden
  • Standardisierte Formulare
  • Datenzugriff schnell verfügbar

Eigene Profil-Webpage – ist das ratsam

Die eigene Profil-Webpage mit einem hinterlegten Lebenslauf wird in der Regel von Unternehmen nicht gefordert und wir raten hiervon dringend ab.

Oft sind solche Seiten nicht professionell gestaltet und nur sehr schwer für den Personaler zu händeln. Es verlässt einen die Lust, sobald man sich durch mehrere Seiten durchklicken muss. Da die Unterlagen möglicherweise auch nicht zum downloaden aufbereitet sind, verliert Ihre Bewerbung an Wert und wird uninteressant.

Hinweis: Sollten Sie sich doch für eine eigene Webpage entscheiden, muss diese professionell aufbereitet sein. Das kostet oft viel Zeit und Geld. Sie sollten die Vor- und Nachteile abwägen.

Welche Fehler sollten Sie vermeiden

  • Verwenden Sie eine seriöse E-Mail-Adresse wie z B. Vor-undNachname [at] gmx [dot] de. Machen Sie bitte nicht den Fehler und verwenden eine private Adresse wie schnuffiteddybaer [at] web [dot] de. Darüber schmunzelt zwar der Empfänger, schiebt diese Bewerbung jedoch schnell in den Papierkorb.
  • Versenden Sie Ihre Bewerbung nicht vom Account Ihres aktuellen Arbeitgebers. Das könnte für Sie böse Konsequenzen haben. Die IT-Abteilung Ihres jetzigen Arbeitgebers kann solche Mails filtern und Sie dafür sehr schnell abmahnen. So sind Sie möglicherweise schneller Arbeit suchend als gewünscht.
  • Verwenden Sie keine Abkürzungen wie LG, OMG oder *g*. Mit diesen Abkürzungen können Sie sich unter Freunden oder generell im privaten Bereich verewigen aber nicht in einer Bewerbung.
  • Smileys und Emoticons sind ein Tabu in der Bewerbung und gehören dort definitiv nicht hin.
  • Vermeiden Sie Schnörkel wie bunte Rahmen und Farben, das lenkt nur ab.
  • Versenden Sie Ihre Bewerbung als Datei, achten Sie darauf, dass die Datei eine Speichergröße von 3 MB möglichst nicht überschreitet. Bei vielen Firmen vernichtet die Firewall größere Dateien automatisch.
  • Achten Sie darauf, nicht mehr als 3 Dateien (Anschreiben, Lebenslauf und Zeugnisse) zu schicken. Für jeden Personaler ist es ein Graus, eine Bewerbung mit mehr als 3 Dateien zu öffnen. Wir erhalten zeitweise Bewerbungen wo jedes Zeugnis einzeln eingescannt ist. Eine Bewerbung kann dann schnell 20 bis 30 Dateien beinhalten. Das ist für den Leser ermüdend und verleitet auch schnell dazu, die Bewerbung in den Papierkorb zu schieben.
  • Bitte Groß- und Kleinschreibung sowie sonstige Rechtschreibfehler vermeiden. Lassen Sie besser immer eine weitere Person gegenlesen. 4 Augen sehen bekanntlich mehr als 2.
  • Das Bewerbungsfoto sollte nicht als riesengroße Datei (hochauflösend) hinterlegt werden. Dadurch wird die gesamte Bewerbung nur schlechter übertragbar sein. Ihr Gegenüber möchte wissen, mit wem er es zu tun hat und dafür reicht eine kleinere Datei.
  • Vermeiden Sie vermerke wie EILT! und Dringend! Etwas Geduld müssen Sie schon mitbringen. Sonst fühlt sich der Entscheider bedrängt und das könnte sich negativ auswirken.
  • Beachten Sie, was in der Stellenausschreibung steht und was gefordert wird. Soll die Bewerbung:
    • Klassisch per Post geschickt werden – dann bitte auch auf dem Postweg versenden.
    • Per E-Mail geschickt werden – dann überprüfen Sie selbstverständlich Ihre Bewerbung auf Aktualität sowie Fehler und halten sich an die gewünschten Vorgaben.
    • Über den Eintrag in die Datenbank (Online) erfolgen, müssen Sie etwas Zeit und Geduld aufbringen und sich durch den Dschungel der verschiedenen Formulare durchkämpfen.
  • Sofern Sie Ihre Unterlagen per E-Mail versenden, dann benennen Sie die genaue Stellenbezeichnung im Betreff. Bitte nicht einfach nur „Bewerbung“ schreiben. Das wirkt nachlässig. Möglicherweise laufen im Unternehmen mehrere Ausschreibungen und der Empfänger kann Ihre Bewerbung nicht sofort zuordnen, muss erst suchen oder vergisst Sie gänzlich.
  • Schreiben Sie den richtigen Ansprechpartner an, falls Ihnen der Name bekannt ist, ggfs. rufen Sie im Unternehmen an und fragen nach dem richtigen Adressaten.
  • Orientieren Sie sich beim Schrifttypus an netztauglichen Schrifttypen wie Times, Arial, Helvetica oder Cambria. Bitte keine Experimente mit irgendwelchen verschnörkelten Schriftarten starten. Sie wollen doch klar und deutlich wahrgenommen werden.

Was spricht gegen eine Onlinebewerbung

  • Sie wissen nicht, wo Ihre Unterlagen landen und wer Zugriff auf Ihre Daten hat.
  • Wird der Datenschutz in dem Unternehmen eingehalten?
  • Formulare sind oft sehr komplex und umständlich.
  • Es müssen viele Fragen beantwortet werden, die nicht in einem direkten Zusammenhang mit der Stelle stehen.

Subsumiert hat sich die Onlinebewerbung im Laufe der letzten Jahre durchgesetzt und ist aus dem Bewerbungsprozess nicht mehr wegzudenken. Die Vorteile überwiegen und beschleunigen den Weg zum nächsten Traumjob.

Diesen Artikel hat geschrieben:

Sibylle Frankenheim

Unsere Fachkompetenzen: Finance • Law • Office Management