Jobsuche: Welche Jobbörse ist wichtig

Einen Job erfolgreich in einer Jobbörse zu suchen, kann zu einer großen Herausforderung werden. Das Angebot im Netz ist vielfältig, unübersichtlich und auch teilweise verwirrend, aber mit welcher Jobbörse fange ich an?

Die Ausgangssituation ist wie folgt – Sie möchten oder müssen sich beruflich neu orientieren. Wo sollen Sie beginnen, damit Sie sich nicht verzetteln. Fragen Sie Freunde, kaufen Sie Fachliteratur oder überlassen Sie alles dem Zufall? Jeder Mensch ist anders strukturiert oder organisiert. Ich sage: Es ist immer gut, einen Fahrplan zu haben, um dann gezielt und strukturiert vorzugehen.

Ist-Analyse

Starten Sie am besten mit einer kurzen Ist-Analyse und bleiben Sie dabei ehrlich zu sich selbst.

Die Fragen könnten wie folgt lauten:

  • In welchem Aufgabenbereich möchte ich zukünftig bevorzugt tätig werden?
  • Gab es Aufgaben, in meiner bisherigen Karriere, die mir überhaupt keinen Spaß gemacht haben?
  • Bin ich bei manchen Tätigkeiten völlig untalentiert?
  • Ziehe ich bestimmte Unternehmen oder Branchen vor?
  • Möchte ich in einer kleinen Firma oder gar in einem Konzern arbeiten?
  • Will ich eher anderen Personen zuarbeiten oder strebe ich eine Führungsposition an?
  • Bin ich geografisch flexibel oder örtlich gebunden?
  • Wie schätze ich meinen eigenen Wert ein bzw. was möchte ich verdienen?

TIPP: Schreiben Sie sich die Antworten am besten gleich auf, so dass Sie zu einem späteren Zeitpunkt nochmals nachschlagen können. Haben Sie das Gefühl, vom Weg abgekommen zu sein, dann hilft dieser Spickzettel.

Weitere Informationen und Anregungen finden Sie im Beitrag: Jobsuche: Vorbereitung und Analyse.

Nachdem die erste Ist-Analyse abgeschlossen ist, beschäftigen Sie sich jetzt mit dem Thema: Wo kann ich überall nach einem Job im Netz suchen. Ich erkläre die unterschiedlichen Ausrichtungen der Jobbörsen.

Online Jobbörsen

Zu den größeren Generalisten zählen StepStone, Indeed, Monster, meineStadt und Kalaydo. Diese Jobbörsen agieren überregional und branchenübergreifend. Sie sind überwiegend auf Fach- und Führungskräfte ausgerichtet, unabhängig von den Aufgaben sowie von den Arbeitgebern. Größtenteils findet man auf diesen Portalen Jobs aus der Industrie, Handel, Finanzen, IT, Recht und Gesundheit.

Die Stellenagebote in diesen Online Jobbörsen bewegen sich meist im mittleren Gehaltsbereich. Hochpreisige Spitzenpositionen sind hier weniger vertreten. Diese Jobbörsen befinden sich in einem ständigen Wettbewerb. Zumal Portale aus den sozialen Netzwerken wie LinkedIn, Xing und Facebook auch in den Stellenanzeigen-Markt für Fach- und Führungskräfte eindringen möchten.

Wie gesagt, wenn ich weiß, was ich machen möchte, dann kann ich per Ausschlussprinzip meine Suchmöglichkeiten eingrenzen oder auch erweitern. Es macht Sinn, sich auf 2-3 Portale zu konzentrieren.

Nun möchte ich einzelne Jobbörsen kurz erklären. Die Auflistung erfolgt alphabetisch, daher ohne besondere Priorität. An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass es noch viel mehr Jobportale gibt, jedoch konzentriere ich mich auf die Bekanntesten.

Bundesagentur für Arbeit

Die mit Abstand größte Jobbörse in Deutschland ist die Seite von der Bundesagentur für Arbeit. Im internationalen Vergleich steht die Arbeitsagentur auf Platz 15.

Bei der Bundesagentur für Arbeit kann jedes Unternehmen kostenlos eine Stellenanzeige schalten. Es gibt weder Aufgaben- noch Branchenbeschränkungen, als auch regionale Begrenzungen. Darüber hinaus können die Stellenanzeigen immer wieder verlängert werden, ohne dass dem Unternehmen Kosten entstehen.

Vorteil: Es gibt täglich sehr viele neue Stellenangebote. Darüber hinaus findet man auch sehr viele Informationen zum Arbeitsmarkt.

Nachteil: Die Jobbörse von der Bundesagentur für Arbeit ist nicht immer aktuell. Oft sind die Stellen nicht mehr vakant, wenn Sie sich hier bewerben. Vor diesem Hintergrund ist es ratsam, vor Versand der Bewerbung, einen Anruf bei dem Unternehmen zu tätigen. Weshalb sollten Sie viel Zeit in eine Bewerbung investieren, wenn sie nicht mehr Beachtung findet.

Hinweis: In die Jobbörse von der Bundesagentur für Arbeit lohnt sich immer ein Blick. Die Stellenanzeigen können kostenlos geschaltet werden. Daher sind auch Firmen vertreten, die auf den Bezahl-Jobportalen nicht unbedingt aufzufinden sind. Darüber hinaus können Unternehmen selbst nach Bewerbern, die einen Lebenslauf hinterlegt haben, suchen und sie kontaktieren.

Indeed

Indeed sagt von sich selbst, dass sie weltweit die Nr. 1 der Online-Jobbörsen sind. Weltweit trifft das auch laut SimilarWeb zu. Inwiefern sie in Deutschland ranken, dazu gibt es keine verlässliche Zahl. Vermutlich rangieren sie mittlerweile unter den Generalisten nach StepStone auf Platz 2.

Ursprünglich war Indeed eine Metasuchmaschine und wurde erst in den letzten Jahren zum Stellenportal umfunktioniert.

Für Bewerber

  • Die Seite ist übersichtlich aufgebaut. Sie können per Stichwort, Jobtitel, nach Unternehmen regional oder auch nach Postleitzahlen sortiert suchen.
  • Sie können sich Ihre Wunsch-Stellen per Mail (Jobagent) schicken lassen und dann in Ruhe selektieren.
  • Sie haben die Möglichkeit Ihren Lebenslauf hochzuladen, um direkt vom Unternehmen gefunden zu werden.
  • Gibt es auch als APP.

Vorteil: Ist übersichtlich, einfach strukturiert und führt schnell zum Ziel.

Nachteil: Man weiß nicht genau, welche Stellen hier zu finden sind. Die Seite wirkt ein wenig wie ein Gemischtwarenhändler. Sie bekommen von allem etwas geboten, es gibt jedoch keine ausgewiesene Richtung. Ist nicht ganz so informativ wie StepStone.

Monster

Monster gehört zu den ältesten Jobportalen und wurde 1994 gegründet. 2016 wurde Monster von Randstad gekauft. Weltweit gesehen stehen sie laut SimilarWeb auf Platz 55. Auf dem deutschen Markt hat Monster in den letzten Jahren an Reichweite verloren.

Für Bewerber

  • Die Seite ist übersichtlich aufgebaut. Vielleicht etwas zu bunt, das ist jedoch Geschmackssache. Sie können per Stichwort oder Schnellsuche regional oder auch nach Postleitzahlen sortiert suchen. Darüber hinaus gibt es noch weitere Filter, um nach bestimmten Firmen zu suchen.
  • Sie können sich Ihre Wunsch-Stellen per Mail (Jobagent) schicken lassen und dann in Ruhe selektieren.
  • Sie haben die Möglichkeit Ihren Lebenslauf hochzuladen, um direkt vom Unternehmen gefunden zu werden.
  • Gibt es auch als APP.

Vorteil: Gut strukturiert. Alteingesessenes Unternehmen mit vielen Informationen.

Nachteil: Hat an Reichweite verloren und die Qualität der Stellen sind eher im unteren Level, nicht unbedingt für Führungskräfte geeignet.

StepStone

StepStone gehört nach wie vor zu den führenden Jobportalen für Fach- und Führungskräfte. Sie sind neben Deutschland, mit Hauptsitz in Düsseldorf, auch weltweit in vielen Ländern vertreten. StepStone gehört zum größten Teil zum Medienhaus Axel Springer SE.

Für Bewerber

  • Die Seite ist sehr übersichtlich aufgebaut. Sie können per Jobtitel, Kompetenz, Firmenname, nach Voll- oder Teilzeitstellen suchen. Und die Sortierung erfolgt entweder regional oder nach Postleitzahlen.
  • Sie können sich Ihre Wunsch-Stellen per Mail (Jobagent) schicken lassen und dann in Ruhe selektieren.
  • Sie haben die Möglichkeit Ihren Lebenslauf hochzuladen, um direkt vom Unternehmen gefunden zu werden.
  • Gibt es auch als APP.

Vorteil: Dadurch, dass StepStone eine hohe Reichweite hat, werden hier auch viele Stellenanzeigen geschaltet. Man bekommt fundierte Informationen zum Arbeitsmarkt.

Nachteil: Wirkt etwas Old Fashioned und ist eher hochpreisig, daher nicht für jedes Unternehmen geeignet.

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Weitere Online-Jobbörsen

Es gibt natürlich noch sehr viele Jobportale im Netz. Dazu kann sich jeder selbst ein Bild machen und etwas herumstöbern: 

Jobscout24

Jobware

meineStadt

Kalaydo

Stellenanzeigen

Soziale Netzwerke

Die Sozialen Netzwerke spielen bei der Jobsuche mittlerweile eine sehr große Rolle und sind im täglichen Arbeitsleben nicht mehr weg zu denken. Ob als Portal für Stellenanzeigen oder auch zur Eigenpräsentation. Ich bin gespannt, wie sich die Portale in Zukunft entwickeln werden. Wer wird in 1-2 Jahren die Nase vorn haben.

Hier finden Sie die im Moment bekanntesten Unternehmen:

Facebook

Facebook ist mit etwa 2,45 Milliarden aktiven Nutzern das mit Abstand größte Soziale Netzwerk weltweit. Bisher galt Facebook als soziale Austauschplattform zwischen Nutzern auf privater Ebene.

Etwa 2018 hat Facebook die „Job-Funktion“ eingeführt, um auch den Stellenmarkt zu erobern. Man kann mit relativ wenig Aufwand Jobanzeigen posten und Jobs finden. Alles ist zentral an einem Ort. Mit einem Filter werden Stellen relativ einfach selektiert. Des Weiteren gibt es auf Facebook sehr viele private Job-Gruppen, in denen gezielt Stellenanzeigen gepostet werden.

Hinweis: Es gibt noch keine konkreten Erhebungen, wie erfolgreich die Stellenanzeigen bei Facebook laufen. Da es sich um eine kostengünstige Variante handelt, sind hier natürlich auch viele Firmen vertreten.

Vorteil: Was sehr gut ist, sind die verschiedenen Gruppen. Hier können Sie je nach Interesse selbst z. B. Job-Gruppen organisieren oder einer Gruppe beitreten und sich mit einem kurzen Introtext als suchend vorstellen.

Nachteil: Dadurch, dass der Bewerber sich nur per Einzelklick bewerben kann, kommen oft viele unpassende Bewerbungen beim Unternehmen an. Die Gefahr ist groß, dass Unternehmen nicht sofort reagieren, wenn überhaupt.

LinkedIn

LinkedIn ist mit etwa 675 Millionen Mitgliedern das größte Soziale Business-Netzwerk weltweit. Die Reichweite dieser Seite ist enorm und wächst in Deutschland in den letzten Jahren sehr stark. Hier kann sich jeder mit einem Profil präsentieren sowie Stellengesuche und Stellenanzeigen veröffentlichen. Firmen haben die Möglichkeit die Reichweite einer Stellenanzeige zu erhöhen, indem sie dafür bezahlen.

Das Portal ist international ausgerichtet, daher würde ich jeder Fach- und Führungskraft empfehlen, ein Profil anzulegen. Das geht schnell und unkompliziert. Sie legen auf LinkedIn einen Account an und Sie werden durch das Programm geführt, wo Sie Ihren persönlichen Werdegang hinterlegen können.

Für Arbeitssuchende, die international ausgerichtet sind, ist diese Seite ein MUSS.

XING

XING ist bei der Jobsuche auf dem deutschen Markt nicht wegzudenken. Xing ist zwar im internationalen Vergleich nicht so groß wie LinkedIn, jedoch auch nicht zu unterschätzen. Sie haben eine enorme Reichweite. Xing hat ca. 17 Millionen Mitglieder und ist im deutschsprachigen Raum das führende Business-Netzwerk. Jeder Recruiter und Personalberater geht hier auf die Suche nach potentiellen Kandidaten.

Vor diesem Hintergrund kann ich jedem nur empfehlen, ein aussagekräftiges Profil anzulegen und auch zu pflegen. Auch das geht schnell und unkompliziert. Sie legen auf XING einen Account an und Sie werden durch das Programm geführt, wo Sie Ihren persönlichen Werdegang hinterlegen können.

Darüber hinaus ist XING mit Stellenangeboten sehr gut ausgestattet. Unternehmen können in der Online Jobbörse Stellenanzeigen schalten sowie nach Bewerbern suchen.

Sind Sie Fach- oder Führungskraft, national oder international, ist dieses Portal auf jeden Fall ein MUSS.

Metasuchmaschinen

Dann gibt es da noch die Metasuchmaschinen. Was ist eine Metasuchmaschine? Die Metasuchmaschine hat normalerweise selbst keine Stellenanzeigen. Sie durchforsten sämtliche Stellenbörsen und auch Unternehmenswebseiten nach vorgegebenen Stichworten. Hier eine Auswahl mit den bekanntesten Suchmaschinen:

Google

Jobworld

Kimeta

MetaJobs

Vielleicht herrscht jetzt etwas mehr Klarheit. Ich würde mich auf jeden Fall darüber freuen.

 

Diesen Artikel hat geschrieben:

Sibylle Frankenheim

Unsere Fachkompetenzen: Finance • Law • Office Management