Arbeitnehmer
Definition: Ein Arbeitnehmer verrichtet in einem persönlichen Abhängigkeitsverhältnis entgeltlich in einem Unternehmen bzw. beim Arbeitergeber seine Arbeit und wird dafür entlohnt. Die Gesamtheit des Personals wird als Arbeitnehmer bezeichnet oder sie werden auch Mitarbeiter bzw. Belegschaft genannt.
Arbeitnehmer können Arbeiter, Angestellte oder Leitende Angestellte sein. Auf jeden Fall erbringen sie fremdbestimmte Arbeitsleistungen, d. h. das wirtschaftlich tätige Unternehmen gibt vor, welche Leistung erfüllt werden muss. Im Gegenzug bekommt der Mitarbeiter ein Gehalt (Lohn) ausbezahlt und ist sozialversichert.
Die Art und Weise der gegenseitigen Leistung zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber wird üblicherweise in einem schriftlichen Arbeitsvertrag geregelt.
Welche Arbeitnehmer-Arten werden unterschieden?
- Ein Arbeiter verrichtet hauptsächlich körperliche-mechanische Aufgaben
- Ein Angestellter verrichtet hauptsächlich geistig-gedankliche Aufgaben
- Ein Leitender Angestellter ist hauptsächlich mit Führungsaufgaben betraut, d. h. er übernimmt eine Art Arbeitgeberfunktion
Merkmale, die auf Arbeitnehmereigenschaften hinweisen
- Die leistende Person ist weisungsgebunden
- Die Arbeitszeiten sind vorgegeben
- Der Arbeitsort ist vorgegeben
- Einbindung in die betriebliche Organisation des Arbeitgebers
- Ausschließlich für einen Arbeitgeber tätig
- Gehalt/Lohn in Form eines festen Arbeitsentgeltes
- Die Lohnsteuer und Sozialversicherungsbeiträge werden durch den Arbeitgeber abgeführt
- Entgeltfortzahlung bei Krankheit und Urlaub.
Der Arbeitnehmer arbeitet üblicherweise nur für einen Arbeitgeber im Gegenteil zum Freien Mitarbeiter. Der freie Mitarbeiter hat meistens mehrere Auftraggeber.
Welche Pflichten haben Arbeitnehmer?
Die Pflichten eines Arbeitnehmers können je nach Rechtsordnung, Arbeitsvertrag und Art des Arbeitsverhältnisses variieren. Hier sind einige allgemeine Pflichten, die Arbeitnehmer in vielen Ländern, einschließlich Deutschlands, haben:
Arbeitspflicht
Arbeitnehmer sind dazu verpflichtet, die ihnen zugewiesenen Aufgaben ordnungsgemäß und sorgfältig auszuführen.
Treuepflicht
Arbeitnehmer müssen den Interessen ihres Arbeitgebers treu bleiben. Sie dürfen keine Geschäfte auf eigene oder fremde Rechnung abschließen, die in direkter Konkurrenz zum Arbeitgeber stehen, und keine Geschäftsgeheimnisse oder vertrauliche Informationen weitergeben.
Ausführung von Anweisungen
Arbeitnehmer sind verpflichtet, den Weisungen des Arbeitgebers oder dessen Vertreters Folge zu leisten, sofern diese rechtmäßig und gesetzeskonform sind.
Überstunden
Je nach Arbeitsvertrag und geltendem Recht kann es Vorgaben in Bezug auf die Leistung von Überstunden geben, sofern diese angeordnet und notwendig sind. Diese Anordnung darf mit den gesetzlichen Vorschriften nicht in Konflikt geraten.
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Sorgfaltspflicht Arbeitsmittel
Arbeitnehmer sind verpflichtet, mit den ihnen zur Verfügung gestellten Arbeitsmitteln sorgfältig und sachgerecht umzugehen. Sie dürfen nur mit Genehmigung des Arbeitgebers für private Zwecke genutzt werden.
Informationspflicht
In bestimmten Situationen müssen Arbeitnehmer ihren Arbeitgeber informieren, z. B. bei Krankheit, Schwangerschaft, Vorstrafen oder wenn sie eine Nebentätigkeit aufnehmen möchten.
Verschwiegenheitspflicht
Arbeitnehmer dürfen keine vertraulichen Informationen, die sie im Rahmen ihrer Tätigkeit erhalten, z. B. im Zusammenhang mit Patenten und Rezepturen nach außen tragen.
Pünktlichkeit
Arbeitnehmer sind dazu verpflichtet, ihre Arbeit pünktlich zu beginnen und die vereinbarten Arbeitszeiten einzuhalten, außer sind entschuldigt.
Anzeige- und Nachweispflicht
Bei Krankheit müssen Arbeitnehmer häufig umgehend ihren Arbeitgeber informieren und gegebenenfalls ein ärztliches Attest vorlegen.
Fortbildung
In manchen Berufen oder Branchen können Arbeitnehmer verpflichtet sein, an Fortbildungen teilzunehmen, um ihre Qualifikationen auf dem neuesten Stand zu halten. Das könnte z. B. für neue Arbeitsprozesse oder für Compliance-Richtlinien gelten.
Nebentätigkeiten
Je nach Arbeitsvertrag muss ein Arbeitnehmer eine Nebentätigkeit (schriftlich) anmelden.
Beendigung des Arbeitsverhältnisses
Bei Kündigung des Arbeitsverhältnisses durch den Arbeitnehmer muss oft eine bestimmte Kündigungsfrist eingehalten werden.
Diese Liste ist nicht abschließend, und die genauen Pflichten können je nach spezifischem Arbeitsverhältnis, Arbeitsvertrag und Land variieren. Bei konkreten Fragen oder Unsicherheiten bezüglich der Pflichten ist es ratsam, sich an einen Experten im Arbeitsrecht zu wenden.
Angestelltenverhältnis Pro und Contra
Vorteile Angestelltenverhältnis |
Nachteile Angestelltenverhältnis |
Festes Monatsgehalt – Das regelmäßige Gehalt sorgt für finanzielle Sicherheit. | Begrenztes Einkommen – Kein direkter Einfluss auf die Höhe des Einkommens und die Gehaltserhöhungen. |
Soziale Absicherung – Renten- und Arbeitslosenversicherung werden automatisch bezahlt. | Weniger Freiheit – Geringere Flexibilität in Bezug auf Arbeitszeit und Arbeitsort. |
Arbeitsrechtlicher Schutz – Kündigungsschutz und gesetzlich geregelte Arbeitszeiten. | Abhängigkeit – von einem Arbeitgeber, was im Falle von Entlassung problematisch werden könnte. |
Urlaub – gesetzlich geregelter Urlaubsanspruch. | Eingeschränkte Entwicklungsmöglichkeiten – häufig begrenzte Karriereaufstiegschancen innerhalb einer Struktur. |
Geregelte Arbeitszeiten – oft fest definierte Arbeitszeiten, was die Planung erleichtert. | Mangel an Eigenverantwortung – weniger Autonomie bei Entscheidungen und Kreativität. |
Recht auf Mutterschutz und Elternzeit – staatlich geregelte Freistellung und Lohnfortzahlung. | Arbeitsstress – Arbeitsdruck durch Vorgesetzte und festgelegte Zielvorgaben. |
Betriebsrente – viele Unternehmen bieten zusätzlich eine betriebliche Altersvorsorge an. | Wenig Mitsprache bei Aufgabenwahl – Arbeitsaufgaben und Projekte werden oft von oben festgelegt. |
Krankheitstage – Arbeitnehmer erhalten Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. | Abhängigkeit von wirtschaftlicher Lage – bei Wirtschaftskrisen oder Unternehmenskrisen können Entlassungen drohen. |
Rechtliche Rahmenbedingungen – Arbeitgeber müssen viele Gesetze einhalten, die den Arbeitnehmer schützen. | Eingeschränkte Weiterbildung – Arbeitgeber entscheiden oft über Weiterbildungsmöglichkeiten und -budgets. |
Weniger Risiko – kein finanzielles Risiko im Vergleich zur Selbstständigkeit, da in der Regel Arbeitgeber haftet. | Weniger Flexibilität in der Karriere – Wechsel der Branche oder Neuausrichtung kann schwierig sein. |
Ob das Angestelltenverhältnis oder die Selbständigkeit besser ist, hängt von den individuellen Vorlieben, Fähigkeiten und Zielen ab.
Angestelltenverhältnis: Bietet finanzielle Sicherheit, soziale Absicherung und geringeres Risiko. Es ist ideal für Personen, die Stabilität suchen und sich auf eine spezialisierte Rolle konzentrieren möchten. Die Nachteile bestehen hauptsächlich in begrenzter Flexibilität, geringeren Einkommenschancen und weniger Kontrolle über Arbeitsbedingungen.
Selbständigkeit: Bietet deutlich mehr Freiheit, Autonomie und die Möglichkeit, höhere Einnahmen zu erzielen. Selbständige müssen jedoch ein höheres finanzielles und persönliches Risiko tragen, soziale Absicherung selbst organisieren und oft unregelmäßige Einkünfte in Kauf nehmen.
Fazit
Es gibt keine universell „bessere“ Option. Das Angestelltenverhältnis eignet sich für Personen, die Stabilität und Sicherheit bevorzugen, während die Selbständigkeit für diejenigen attraktiver sein kann, die risikobereiter sind, selbstbestimmt arbeiten wollen und ihre Einkommenschancen maximieren möchten. Eine hybride Lösung wie die nebenberufliche Selbständigkeit kann ein guter Mittelweg sein, um beide Welten zu kombinieren.
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