Instagram-Recruiting für Einsteiger

Ihre 5 ersten Schritte als Arbeitgeber

In Zeiten von Fachkräftemangel und digitalem Wandel reicht es längst nicht mehr, eine Stellenanzeige zu schalten und auf Bewerbungen zu warten. Wer heute die passenden Talente gewinnen will, muss sichtbar, nahbar und glaubwürdig sein. Und genau hier kommt Instagram-Recruiting ins Spiel.

Instagram ist nicht nur eine Spielwiese für Influencer und Werbung. Es ist eine der effektivsten Plattformen, um Ihre Arbeitgebermarke sichtbar zu machen, mit jungen Zielgruppen in Kontakt zu treten – und genau die Menschen anzusprechen, die zu Ihrem Unternehmen passen. Gerade für mittelständische Unternehmen ist Instagram-Recruiting eine riesige Chance.

Dieser Beitrag zeigt Ihnen, wie Sie als Arbeitgeber die ersten Schritte im Instagram-Recruiting gehen – pragmatisch, authentisch und mit einem klaren Ziel: Bewerbungen.

1. Instagram-Recruiting starten: Ihr Unternehmensprofil als Visitenkarte

Der erste Eindruck zählt. Ihr Instagram-Profil ist Ihre digitale Visitenkarte. Es entscheidet innerhalb weniger Sekunden, ob jemand bleibt oder weiterklickt.

Darauf kommt es an:

  • Benutzername: Einfach, einprägsam, am besten mit „Karriere“ oder „Jobs“ im Namen (z. B. @firma_karriere).
  • Profilbild: Ihr Logo in guter Auflösung, klar erkennbar auch auf mobilen Geräten.
  • Bio: Kurz, klar, sympathisch. Wer sind Sie, was bieten Sie, warum sollte man Ihnen folgen? CTA nicht vergessen (z. B. „Jetzt bewerben“ mit Link zur Karriereseite).
  • Link in Bio: Verlinken Sie direkt auf eine datenschutzkonforme Seite Ihres Unternehmens, idealerweise eine eigene Karriere-Landingpage. Das schafft Vertrauen und erfüllt rechtliche Anforderungen.

Highlights setzen: Erstellen Sie Story-Highlights wie „Jobs“, „Team“, „Bewerbungstipps“, „Kultur“. Hier landen Inhalte, die dauerhaft sichtbar sein sollen. Die Highlights sollten übersichtlich gestaltet sein.

Beispiel: Ein gut strukturiertes Unternehmensprofil zeigt direkt: „Hier will ich mehr wissen.“ Prüfen Sie regelmäßig Ihre Bio, aktualisieren Sie Links und achten Sie auf einheitliches Design. So schaffen Sie Wiedererkennung.

Dieses Workbook liefert weitere Ideen.

2. Erfolgreiches Instagram-Recruiting braucht Klarheit über Ihre Zielgruppe

Erfolgreiches Instagram-Recruiting beginnt mit einer klaren Vorstellung davon, wen Sie überhaupt ansprechen wollen.

Typische Zielgruppen auf Instagram:

  • Generation Z (18–24 Jahre): Sucht Sinn, flache Hierarchien, Flexibilität.
  • Millennials (25–40 Jahre): Denken karriereorientiert, schätzen Work-Life-Balance und Entwicklung.
  • Fachkräfte in Nischen (IT, Handwerk, Pflege): Wollen echte Einblicke, keine Hochglanz-Werbung.

Beispiel-Persona: „Lisa, 23, angehende Schreinerin. Sucht ein Unternehmen mit familiärem Team, klarer Kommunikation und echter Entwicklungschance. Sie ist auf Instagram aktiv, schaut Reels und folgt lokalen Unternehmen.“

Tipp: Nutzen Sie Instagram-Umfragen, Q & As oder Tools wie Meta Insights, um Ihre Follower besser kennenzulernen.

Zusätzlicher Impuls: Erstellen Sie mindestens zwei Personas mit Name, Alter, Berufsziel, Herausforderungen, bevorzugten Inhalten und Erwartungen an Arbeitgeber. Halten Sie fest, mit welchen Inhalten Sie diese Personas konkret erreichen können. So arbeiten Sie nicht ins Blaue hinein, sondern mit Plan.

3. Entwickeln Sie eine einfache Content-Strategie

Sie brauchen keine Werbeagentur. Was Sie brauchen: eine Idee, was Sie zeigen wollen – und warum.

Content-Ideen für Einsteiger:

  • Mitarbeiter vorstellen: „Warum arbeitest du gern bei uns?“
  • Behind the Scenes: Alltag zeigen, ehrlich und ohne Filter.
  • Stellenanzeigen im Karussell-Format: Slide 1: „Wir suchen dich!“ – Slide 2: Aufgaben – Slide 3: Benefits – Slide 4: CTA.
  • Reels: Kurze Videos mit Job-Einblicken. Kommen besonders gut an.
  • Story-Formate: Umfragen, Fragen-Sticker, Mini-Quiz zu Ihrem Unternehmen.

Wochenstruktur (Beispiel):

  • Montag: Teamvorstellung (Foto + Zitat)
  • Mittwoch: Job-Karussell mit direktem CTA
  • Freitag: Reel „Ein Tag bei uns“
  • Sonntag: Wochenrückblick oder inspirierender Spruch

Planungstool: Nutzen Sie die Meta Business Suite, um Posts vorzuplanen und zu timen. Das spart Zeit und schafft Konsistenz.

Design-Tipp: Tools wie Canva helfen, ohne Vorkenntnisse ansprechende Grafiken zu erstellen.

Wichtig: Bleiben Sie konsistent. Lieber regelmäßig einfache Inhalte posten, als auf Perfektion zu warten.

Erfahre mehr über Instagram für Arbeitgeber

4. Werden Sie aktiv: Interaktion ist der Schlüssel

Instagram belohnt Profile, die aktiv sind. Das ist keine Einbahnstraße!

Das bedeutet:

  • Kommentare beantworten: schnell, freundlich, menschlich.
  • Story-Interaktionen: Umfragen, Fragen-Sticker und Reaktionen nutzen.
  • Follower einbeziehen: „Was wollt ihr über unsere Jobs wissen?“ oder „Wie sieht euer perfekter Arbeitsplatz aus?“
  • User Generated Content: Lassen Sie Mitarbeitende kurze Clips beisteuern oder Storys übernehmen.
  • Testen: Was kommt gut an und hier immer wieder neue Ideen entwickeln.

Beispiel: Ein kurzes Q&A mit einem Azubi oder eine Instagram-Story mit „5 Gründe, warum ich gerne hier arbeite“ schaffen Nähe, Vertrauen und Reichweite – ganz ohne Budget.

Tipp: Interaktion ist kein Bonus – sie ist Teil Ihrer Strategie. Planen Sie 15 Minuten pro Tag für Community-Management ein.

5. Messen Sie Ihre Erfolge und optimieren Sie gezielt

Was funktioniert wirklich? Die Antwort liefern Ihre Daten.

Wichtige Kennzahlen (Instagram Insights):

  • Reichweite: Wie viele haben Ihren Beitrag gesehen?
  • Engagement: Likes, Kommentare, geteilte Inhalte – je mehr, desto besser.
  • Profilbesuche & Link-Klicks: Kommen Interessierte wirklich bis zur Bewerbung?
  • Follower-Wachstum: Baut sich eine echte Community auf?

Recruiting-Kennzahlen ergänzen:

  • Bewerbungen über Instagram? Fragen Sie im Bewerbungsgespräch nach dem Erstkontakt.
  • Conversion-Rate: Wie viele Besucher Ihrer Karriereseite bewerben sich wirklich?

Tipp: Verlinken Sie gezielt auf Ihre Karriereseite und tracken Sie, wie viele Bewerbungen von dort kommen. Verwenden Sie dafür z. B. UTM-Parameter* oder eigene Landingpages.

Nutzen Sie Learnings: Reels funktionieren besser als Karussells? Dann erhöhen Sie deren Frequenz. Eine bestimmte Mitarbeiterstory hat besonders viel Resonanz erzeugt? Machen Sie daraus ein Format.

 

*UTM-Parameter sind kleine Anhängsel an URLs, mit denen Sie messen können, woher Website-Besucher:innen genau kommen – z. B. ob jemand über einen Instagram-Post, eine Story oder eine Werbeanzeige auf Ihre Seite gekommen ist.

Fazit: Instagram ist kein „Nice to have“ mehr – es ist ein Muss

Gerade mittelständische Unternehmen profitieren auf Instagram von Sichtbarkeit, Nahbarkeit und Reichweite – ohne riesige Budgets. Die Plattform eignet sich ideal, um authentische Einblicke zu geben, Vertrauen aufzubauen und sich im Wettbewerb um Talente zu positionieren.

Starten Sie jetzt mit diesen ersten 5 Schritten und bauen Sie Ihre Arbeitgebermarke dort auf, wo Ihre Zielgruppe täglich unterwegs ist.

Und wenn Sie diesen Einstieg vertiefen wollen, empfehle ich Ihnen mein Workbook „Instagram für Arbeitgeber“. Es ist praxisnah, sofort umsetzbar und gibt Ihnen auf über 40 Seiten alle Tools, Checklisten und Vorlagen an die Hand, um mit Instagram Schritt für Schritt Talente zu gewinnen. Ideal für mittelständische Unternehmen, die professionell durchstarten wollen – ohne Agentur und ohne Fachchinesisch.

👉 Hier geht’s zum Workbook: www.frankenheimpb.de/ifa

Dieser Beitrag ist der Auftakt zu einer Serie. In den kommenden Wochen erfahren Sie:

  • Wie Sie eine nachhaltige Content-Strategie aufbauen
  • Was Reels wirklich erfolgreich macht
  • Warum Ihre Mitarbeitenden Ihre besten Markenbotschafter sind

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