Welche Lebenslauf Formen gibt es?
Der Lebenslauf ist das zentrale Dokument Ihres beruflichen Werdegangs. Es gibt wenig Raum für Verschönerungen, Sie können jedoch die Informationen wirkungsvoll präsentieren.
Ein ansprechend gestalteter Lebenslauf ist mit einiger Übung gut realisierbar, wobei zahlreiche Online-Beispiele Orientierung bieten. Doch neben der Optik sind Struktur und Inhalt entscheidend. In diesem Artikel werde ich auf verschiedene Formen und die Formatierung eines Lebenslaufs eingehen.
Ihr beruflicher Werdegang legt den Grundstein für Ihre berufliche Zukunft. Daher ist es wichtig, alle Informationen sorgfältig, wahrheitsgemäß und chronologisch darzustellen. Ein gut aufbereiteter Lebenslauf hinterlässt einen nachhaltig positiven Eindruck und bringt Sie Ihrem Traumjob ein Stück näher.
Personaler möchten bestimmte Informationen schnell finden. Die Darstellung des Lebenslaufs muss daher vom Anfang bis zum Ende ausgewogen und harmonisch sein.
Bevorzugt wird in der Regel ein tabellarischer Lebenslauf, denn er ist strukturierter, übersichtlicher und besser lesbar.
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Welche Arten von Lebensläufen gibt es?
Es gibt verschiedene Arten von Lebensläufen, die je nach Situation, Berufsfeld oder persönlichem Werdegang verwendet werden können. Die Auswahl des richtigen Formats kann helfen, Ihre Qualifikationen, Erfahrungen und Fähigkeiten optimal zu präsentieren. Hier finden Sie die gängigsten Arten:
Chronologischer Lebenslauf
Der chronologische Lebenslauf listet die Berufserfahrung und Bildung chronologisch auf, beginnend mit der neusten (aktuellen) Position oder dem jüngsten Abschluss. Dieses Format eignet sich besonders für Personen mit einer kontinuierlichen Berufslaufbahn in einem bestimmten Bereich.
Funktionaler Lebenslauf
Ein funktionaler Lebenslauf wird auch Fähigkeiten-Lebenslauf genannt. Die Fähigkeiten und Qualifikationen werden betont, anstelle des chronologischen Werdegangs. Dieses Format ist nützlich für Menschen mit vielen Lücken im Berufsweg, Jobwechslern oder solchen, die in eine neue Branche einsteigen möchten.
Kombinierter Lebenslauf
Kombiniert Elemente sowohl des chronologischen als auch des funktionalen Formats. Dabei werden Fähigkeiten und Qualifikationen hervorgehoben, gefolgt von einer chronologischen Auflistung der Berufserfahrung. Dieses Format bietet Flexibilität und ist besonders nützlich für Menschen mit einer starken Mischung aus Fähigkeiten und Erfahrungen.
Zielgerichteter Lebenslauf
Maßgeschneidert für eine bestimmte Stelle oder Branche. Hebt die relevantesten Fähigkeiten und Erfahrungen für die gewünschte Position hervor. Diese Art von Lebenslauf erfordert wesentlich mehr Aufwand, kann aber sehr effektiv sein, da er genau auf die Anforderungen des Arbeitgebers zugeschnitten ist.
In der Praxis wird diese Lebenslaufform eher selten gefordert.
Kurzer Lebenslauf
Dieser Lebenslauf ist ein kürzeres Format, oft ist er nur eine Seite lang. Die wichtigsten Qualifikationen und Erfahrungen werden hervorgehoben. Dieses Format kann für Netzwerkveranstaltungen oder Berufsmessen nützlich sein.
Akademischer Lebenslauf
Dieses Format kann deutlich länger als herkömmliche Lebensläufe sein und kann Publikationen, Konferenzen, Unterrichtserfahrung, akademische Auszeichnungen und andere relevante akademische Erfolge enthalten. Ist speziell für akademische Positionen, Forschungsstellen oder Stipendienanträge geeignet!
Europass-Lebenslauf
Ein standardisiertes Lebenslauf-Format, das in der Europäischen Union verwendet wird. Es ermöglicht Bewerbern, ihre Qualifikationen und Fähigkeiten auf eine einheitliche Weise darzustellen.
Der chronologische Lebenslauf wird in der Praxis von Unternehmen am häufigsten gewünscht.
Hier finden Sie weitere Tipps und Tricks zum Lebenslauf.
Worin unterscheidet sich ein tabellarischer, ausführlicher und handschriftlicher Lebenslauf?
Tabellarischer Lebenslauf
Struktur: Übersichtlich und klar strukturiert, meist in Tabellenform.
Inhalt: Stellt den beruflichen und akademischen Werdegang chronologisch oder anti chronologisch (beginnend mit der neuesten Position) dar.
Länge: In der Regel 1 – 2 Seiten, abhängig von der Berufserfahrung des Bewerbers.
Verwendung: Wird heutzutage am häufigsten gefordert, insbesondere bei Bewerbungen für kaufmännische /technische Jobs in Unternehmen.
Ausführlicher Lebenslauf
Struktur: Ähnelt einem Essay oder einer Erzählung und ist nicht in Tabellenform.
Inhalt: Gibt eine detaillierte Beschreibung des beruflichen und akademischen Werdegangs, oft mit Erläuterungen zu den einzelnen Stationen und den dabei erworbenen Fähigkeiten.
Länge: Kann aus mehreren Seiten bestehen.
Verwendung: Wird seltener verlangt, kann jedoch in bestimmten Bereichen oder für bestimmte Positionen, beispielsweise im akademischen Umfeld oder für Führungspositionen, erforderlich sein.
Handschriftlicher Lebenslauf
Struktur: Kann tabellarisch oder ausführlich sein, jedoch handschriftlich verfasst.
Inhalt: Ähnlicher Inhalt wie bei den anderen Formen, jedoch handgeschrieben.
Länge: Variiert je nach den Anforderungen des Arbeitgebers oder der Institution.
Verwendung: Wird heutzutage sehr selten gefordert. In einigen Fällen kann es jedoch sein, dass Unternehmen oder Bildungseinrichtungen einen handschriftlichen Lebenslauf verlangen, um die Handschrift des Bewerbers zu beurteilen (z. B. bei Grafologie-Tests). Es ist immer wichtig, die Handschrift sorgfältig und leserlich zu gestalten.
Der Umfang eines Lebenslaufes
Nach Möglichkeit ist der Lebenslauf nicht länger als zwei bis maximal drei Seiten. Natürlich lässt sich das bei einer sehr umfassenden Berufserfahrung, nicht immer verhindern.
Bei einem sehr langen Lebenslauf können Sie auch die Option eines Kurzprofils wählen. Darüber hinaus erstellen Sie eine gesonderte Auflistung der Tätigkeiten mit den beruflichen Stationen, das sogenannte Leistungsprofil.
Sie sollten sich allerdings genau überlegen, ob das ratsam ist und ob man seinen vorhandenen Lebenslauf nicht entsprechend kürzen oder abändern kann. Das ist eine Frage des persönlichen Stils.
Versuchen Sie auf keinen Fall den Lebenslauf zu kürzen, indem Sie eine kleinere Schrift benutzen oder Zeilenabstände hier und da weglassen. Dadurch wird der Lebenslauf nicht mehr gut lesbar und unübersichtlich sein. Dann lieber eine Seite mehr als alles auf eine Seite zu quetschen.
Lebenslauf-Formatierung
Bei der Formatierung dürfen Sie ein wenig Kreativität mit einbringen. Übertreiben Sie aber bitte nicht, schließlich geht es hier nicht um einen künstlerischen Wettbewerb.
Farbliche Akzente sollten nur in geringem Maße eingesetzt werden. Sie wollen mit den Inhalten punkten und nicht mit der Form.
Struktur bekommen Sie vor allem durch einen tabellarischen Lebenslauf, wie bereits erwähnt, lässt er sich besser lesen. So hört der Personalverantwortliche auch bei längeren Lebensläufen nicht mittendrin aufzulesen.
Besonders wichtig ist es, dass der Lebenslauf sowohl von der Form, als auch vom Aufbau und Farbschema zum Anschreiben passt. Es bietet sich an, wichtige Infoinformationen, wie z. B. die Stellenbezeichnung bei einer Firma, durch kursive oder fettgedruckte Schrift hervorzuheben.
Die Schrift kann durchaus vor allem bei den Zwischenüberschriften von der Formatierung her verändert werden. Nutzen Sie am besten für den gesamten Lebenslauf (und das Anschreiben) die gleiche Schriftart und -größe. Für Zwischenüberschriften können Sie die Schrift auch etwas vergrößern.
Vermeiden Sie aber bitte ein Durcheinander aus unterstrichenen, kursiven und fettgedruckten Wörtern.
Die Formatierung des Anschreibens und des Lebenslaufs muss einheitlich sein. Vergewissern Sie sich auch auf korrekte Zeilenabstände. Der Text sollte richtig eingerückt sein.
DIN-Norm
Wer sich die Arbeit machen möchte, kann sich an der DIN-Norm orientieren. Diese beinhaltet Regeln bzw. Standards für die Erstellung von Geschäftsbriefen. So stellen Sie sicher, dass der Lebenslauf übersichtlich und gut lesbar ist. Vor allem, wenn Sie sich auf Stellen bewerben, bei denen verlangt wird, dass man auch Geschäftsbriefe erstellen muss, wäre dies eine sehr gute Übung.
Jedoch gibt es keine Vorschrift, den Lebenslauf nach der DIN-Norm zu erstellen! Das bleibt Ihnen frei überlassen.
Bewerbungsfoto im Lebenslauf
Zu dem Thema Bewerbungsfoto haben wir bereits in diesem Blog-Beitrag ausführlich geschrieben.
Wir möchten aber gerne an dieser Stelle darauf hinweisen, dass ein Foto im Lebenslauf eine Möglichkeit ist, einen ersten guten Eindruck zu hinterlassen. Und es spricht nichts dagegen, das Bewerbungsfoto auf dem Deckblatt zu platzieren. Alternativ können Sie das Bewerbungsfoto rechts neben den persönlichen Daten sinnvoll positionieren.
Lücken im Lebenslauf
Lücken im Lebenslauf sind durchaus nicht unüblich, gern gesehen werden sie von Personalern natürlich nie. Aber das Leben läuft nicht immer rund. Als „Lücke“ gilt jeder Zeitraum, der über einen bis zwei Monate hinaus geht und unbegründet bleibt.
Seinen Lebenslauf mit ausgedachten Tätigkeiten aufzuhübschen, ist eine denkbar schlechte Idee. Nicht lügen, dann lieber Mut zur Lücke! Eine vorübergehende Arbeitslosigkeit muss nicht verschwiegen werden. Wie sagt man so schön: Nobody is perfect!
Wer über einen längeren Zeitraum krankheitsbedingt ausgefallen ist oder ein erkranktes Familienmitglied gepflegt hat, braucht das weder zu beschönigen noch zu tarnen. Gründe muss man nicht nennen, das ist Privatsache.
Grenzen Sie den genauen Zeitraum ein und schreiben zum Beispiel im Lebenslauf: „Auszeit aus gesundheitlichen Gründen, inzwischen vollständig genesen“ oder „Pflege eines schwer erkrankten Angehörigen“.
Schön wäre es, wenn Sie eventuell nachweisen könnten, dass Sie sich in der Zwischenzeit beruflich auf dem aktuellen Stand gehalten haben. Das ist aber kein Muss!
Noch ein wichtiger Tipp zum Schluss
Unvollständige Kontaktdaten stellen den Personalverantwortlichen vor unnötige Probleme. Die aktuelle E-Mail, Telefon- oder Handynummer sollte immer im Lebenslauf und auf dem Anschreiben zu finden sein. Bitte prüfen Sie das, bevor Sie Ihre Bewerbung losschicken.
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