Recruiting auf Social Media: Pinterest, Instagram oder LinkedIn?

Es ist nicht immer einfach, den Überblick bei den sozialen Medien zu behalten.
LinkedIn, Instagram, Pinterest, Facebook, TikTok…

Wer als Geschäftsführer:in, Unternehmer oder HR-Generalist in einem kleinen oder mittleren Unternehmen Fachkräfte gewinnen möchte, steht vor der Frage: Wo lohnt sich der Aufwand wirklich – und was passt zu meinem Unternehmen?

Vor allem in klein strukturierten HR-Teams ist die Zeit knapp. Doch das Problem ist nicht, ob Social Media Sinn macht – sondern wo der größte Nutzen entsteht. In diesem Beitrag stelle ich Ihnen drei Plattformen vor, die im Recruiting echtes Potenzial haben: Pinterest, Instagram und LinkedIn.

Ich zeige, wie jede Plattform funktioniert, was sie leistet – und wo ihre Grenzen liegen. Damit Sie am Ende entscheiden können: Was bringt Ihrem Unternehmen wirklich neue Talente?

Pinterest – Recruiting mit Langzeitwirkung

Pinterest zählt in Deutschland rund 16 Millionen (Zahlen werden offiziell in Deutschland nicht kommuniziert) aktive Nutzer:innen, davon etwa 70 % weiblich – die Mehrheit im Alter von 25 bis 35 Jahren. Es wird nicht primär als soziales Netzwerk, sondern als visuelle Suchmaschine genutzt – mit wachsender Bedeutung auch im beruflichen Kontext.

Gerade im Employer Branding liegt hier eine große, oft ungenutzte Chance: Wer auf Pinterest präsent ist, wird langfristig sichtbar, ohne täglich posten zu müssen.

So unterstützt Pinterest das Recruiting:

  • Langfristige Auffindbarkeit: Pins bleiben über Wochen und Monate sichtbar
  • Traffic-Magnet: Jeder Pin kann auf Ihre Karriereseite oder Blogartikel verlinken
  • Positionierung über Inhalte: Werte, Kultur und Einblicke lassen sich optisch stark inszenieren
  • Zielgruppenfokus: Pinterest spricht bewusst Suchende an – ideal für Berufsthemen mit Tiefe

Vorteile:

  • Extrem langlebige Inhalte
  • Gut planbar mit Tools wie Tailwind
  • Geringe Konkurrenz im Recruiting → gute Sichtbarkeit
  • Ideal für Content-Recycling (z. B. Blogzitate, Karrieretipps)

Nachteile:

  • Kein direkter Dialog möglich (wie bei LinkedIn)
  • Erste Effekte zeigen sich oft nach mehreren Wochen
  • Erfordert ein gutes Auge für Design und visuelle Markenführung
Zweiteiliges Bild zur Online-Sichtbarkeit mittelständischer Unternehmen. Links: Eine Frau sitzt mit dem Rücken zur Kamera an einem Schreibtisch. Vor ihr hängt ein gelbes Schild mit der Aufschrift „Keiner kennt UNS“. Darüber liegt schwarzer Text: „Viele mittelständische Unternehmen haben richtig viel zu bieten...“, unten ergänzt mit „Aber: Niemand weiß davon.“ Rechts: Screenshot aus der Google Search Console. Überschrift: „Ihre Seite wird häufiger als zuvor angeklickt“, mit grünem Aufwärtspfeil. Darunter: „190,7 durchschnittliche tägliche Klicks“ und der Hinweis, dass die Klicks um mehr als 1.000 % gestiegen sind. Gezeigt wird der Link zur Website frankenheimpb.de.
Bauen Sie Ihren Pinterest-Account gezielt auf, denn Pinterest wirkt – nicht nur als Deko-Plattform, sondern als echter Reichweitenhebel für die Arbeitgebermarke.

Empfehlung für KMU:

Pinterest eignet sich vor allem für Unternehmen, die sich klar positionieren wollen und langfristig Vertrauen aufbauen möchten – etwa durch Karrieretipps, Mitarbeitervorstellungen oder Werte-Kommunikation.

Praxisbeispiel:

Ein IT-Dienstleister mit 45 Mitarbeitenden nutzte Pinterest, um Blogartikel, Mitarbeitertipps und Unternehmenswerte zu visualisieren. Innerhalb von vier Monaten stiegen die Besucherzahlen auf der Karriereseite über Pinterest um 150 %, erste Bewerbungen folgten.

Ergebnis:

  • Besucher:innen auf der Karriereseite über Pinterest: +150 %

  • 3 qualifizierte Bewerbungen direkt über Pin-Links

  • Feedback im Vorstellungsgespräch: „Ich habe euch auf Pinterest entdeckt – das war mal was anderes.“

Fazit:

Pinterest hat bei geringem Aufwand eine neue Zielgruppe angesprochen und das Unternehmen emotional als Arbeitgeber positioniert – ohne ständig neuen Content produzieren zu müssen.

Instagram – Employer Branding in Echtzeit

Instagram ist in Deutschland mit fast 40 Millionen (Stand 2025) Nutzer:innen eine der meistgenutzten Plattformen. Besonders vertreten sind Menschen zwischen 18 und 34 Jahren – also ideal für Auszubildende, Berufseinsteiger:innen, aber auch Fachkräfte.

So unterstützt Instagram das Recruiting:

  • Einblicke in den Arbeitsalltag: Reels, Storys & Karussells machen Kultur sichtbar
  • Persönlichkeit zeigen: Authentische Menschen stärken Vertrauen
  • Aufmerksamkeit steigern: Hashtags, Geotags & Reels erhöhen die Reichweite
  • Direkter Kontakt möglich: Bewerber:innen können per Nachricht Fragen stellen

Vorteile:

  • Nahbarkeit durch Einblicke
  • Ideal für Azubis, Quereinsteiger & junge Fachkräfte
  • Geringe Einstiegshürde (auch spontane Inhalte möglich)
  • Große Reichweite durch Bewegtbild & Storys

Nachteile:

  • Inhalte „verfallen“ schnell (kurze Lebensdauer)
  • Regelmäßige Pflege notwendig (min. 2–3x pro Woche)
  • Visuelle Qualität ist entscheidend
  • Weniger strategisch als LinkedIn – mehr auf Emotionalität ausgerichtet

Empfehlung für KMU:

Instagram eignet sich besonders für Unternehmen, die ein lebendiges, menschliches Arbeitsumfeld zeigen möchten – sei es über Azubi-Takeovers, Story-Einblicke oder Reels vom Unternehmensalltag.

Praxisbeispiel:

Ein Handwerksbetrieb mit 25 Mitarbeitenden nutzte Instagram, um über Reels, Azubi-Stimmen und Story-Formate junge Menschen zu erreichen. Nach 8 Wochen waren 7 qualifizierte Kontakte über Instagram eingegangen – zwei Auszubildende konnten gewonnen werden.

Ergebnisse:

  • Reichweite: +300 % nach 8 Wochen durch Reels & Story-Interaktionen

  • Direktnachrichten mit Bewerberfragen: 7

  • 2 Azubis über Instagram auf das Unternehmen aufmerksam geworden

  • Positive Resonanz auf Arbeitgeberimage im persönlichen Umfeld („Ich folge euch schon länger!“)

Fazit:

Instagram war für dieses KMU eine brückenbauende Plattform zur jungen Zielgruppe – authentisch, greifbar, sympathisch.

Antworten mit Manychat auf Instagram automatisieren.

LinkedIn – Fachkräfte mit Strategie gewinnen

LinkedIn zählt in Deutschland über 22 Millionen Nutzer:innen und ist besonders stark im Bereich Fach- und Führungskräfte, B2B und Personalverantwortliche. Viele sind aktiv, aber auch offen für Impulse – ein ideales Umfeld für strategisches Recruiting.

So unterstützt LinkedIn das Recruiting:

  • Starke Positionierung als Arbeitgeber über Beiträge, Artikel, Fachmeinungen
  • Organisches Wachstum durch Interaktion & Netzwerke
  • Direkte Ansprache per LinkedIn Recruiter oder persönlichem Kontakt
  • Fachliche Autorität zeigen durch eigenes Content-Marketing

Vorteile:

  • Hohe fachliche Relevanz
  • Gute Reichweite bei richtigen Inhalten
  • Stärkung der Arbeitgebermarke
  • Zielgerichtete Stellenanzeigen möglich

Nachteile:

  • Business-orientiert – braucht professionellen Auftritt
  • Hoher Zeitaufwand bei aktivem Networking
  • Unternehmensseiten allein wenig wirksam ohne persönliche Profile
  • Teilweise sehr kostenintensive Tools (z. B. LinkedIn Recruiter)

Empfehlung für KMU:

LinkedIn lohnt sich besonders für Unternehmen, die Fachkräfte, Spezialisten oder Führungskräfte suchen – und bereit sind, regelmäßig Inhalte zu posten oder in den Austausch zu gehen.

Praxisbeispiel:

Ein inhabergeführtes Beratungsunternehmen mit rund 30 Mitarbeitenden sucht gezielt neue Projektmanager:innen und Consultants.
Das HR-Team besteht aus einer Person in Teilzeit – es fehlen Kapazitäten für klassische Active-Sourcing-Kampagnen oder aufwendige Stellenportale.

Ziel: Fachkräfte ansprechen, ohne „Kaltakquise“ zu betreiben – stattdessen: authentisch sichtbar werden.

Ergebnisse:

  • Sichtbarkeit der Geschäftsführerin: +500 % mehr Profilansichten

  • 3 qualifizierte Initiativbewerbungen über LinkedIn (ohne Jobanzeige!)

  • Ein neues Teammitglied wurde über einen persönlichen Beitrag entdeckt („Ich habe mich angesprochen gefühlt…“)

  • Mehr Vertrauen & Rückmeldungen von externen Kontakten: „Ihr wirkt nahbar und professionell – das gefällt mir.“

Fazit:

LinkedIn ermöglichte es dem Unternehmen, mit geringem Budget, aber echtem Profil als Arbeitgeber aufzutreten.
Nicht der Jobtitel zog an – sondern die Haltung, die Menschen & die Kommunikation.

Für viele KMU bedeutet das: Sie müssen nicht lauter sein – nur klarer und präsenter.

Fazit: Jedes Netzwerk hat seine Stärke – die Strategie entscheidet

Es gibt nicht den einen richtigen Kanal – sondern den passenden Mix für Ihr Unternehmen. Entscheidend ist:

  • Wen möchten Sie ansprechen?
  • Was können Sie regelmäßig zeigen?
  • Wie möchten Sie als Arbeitgeber wahrgenommen werden?

Pinterest ist ideal für langfristige Sichtbarkeit und Vertrauen.
Instagram lebt von Nähe, Emotion und Dynamik.
LinkedIn punktet mit Strategie, Reichweite und Fachlichkeit.

Recruiting ist heute mehr als Stellenanzeigen posten.
Es ist Beziehungsarbeit, Kommunikation – und oft ein Blick nach innen.
Wer sichtbar sein will, muss Position beziehen. Wer Menschen gewinnen will, muss Vertrauen schaffen.

Gerade im Mittelstand braucht es keine riesigen Kampagnen, sondern klare Worte, authentische Einblicke – und ein System, das zum Unternehmen passt.

Jetzt durchstarten – mit System, nicht mit Zufall

Wenn Sie jetzt denken: „Das klingt alles sinnvoll – aber wie sollen wir das schaffen?“ – dann sind Sie nicht allein. Genau deshalb habe ich einen Kurs entwickelt, der mittelständische Unternehmen Schritt für Schritt anleitet, Social Media Recruiting selbstbewusst, professionell und KI-gestützt aufzubauen.

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Für: Geschäftsführer:innen, HR-Generalisten, Recruiting-Verantwortliche

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